Autorin: Ulrike Täck
Die Herrenmühlebrücke quert die Trave mit der Kreisstraße 12. Erbaut im Jahre 1870 ist sie so geschädigt, dass jetzt Beschränkungen für darüberfahrende Fahrzeuge herrschen: maximal 16 t, 30 km/h und 2,5 m Breite. Dies führt dazu nicht nur Lkw sondern auch die angrenzenden Landwirte Umwege fahren müssen.
Ein Brückenneubau ist in der Kreisverwaltung seit über zehn Jahren Thema und mit dem beauftragten Planungsbüro gibt es derartige Schwierigkeiten, dass die Planfeststellung bis heute nicht stattfindet. Unter anderem, weil die nötigen Anpassungen auf Vorlage von Untersuchungsergebnissen für die Umweltverträglichkeitsprüfung seit 2016 still liegen. Die geplante bedeutend breitere Brücke mit neuer Linienführung bedeutet einen beachtenswerten Eingriff in ein NATURA2000 und FFH Gebiet.
Die neue Brücke bleibt also im Planungsstadium und laut Aussage der Kreisverwaltung gibt es keine „seriöse Zeitplanung“ mehr. In den über zehn Jahren verspielte Zeit hat sich auch das Bedürfnis an Mobilität bei den Bürger*innen verändert. Und somit hat der Radverkehrsbeirat des Kreises Segeberg dazu geraten, die neue Brücke mit einem Rad- und Fußweg zu versehen.
Entsprechend hat die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Ergänzungsantrag gestellt, nach dem ein kombinierter Rad- und Gehweg zu integrieren ist. Dieser Antrag wurde auf dem Ausschuss für Wirtschaft, Regionalentwicklung und Infrastruktur diskutiert und traf nicht auf Zuspruch. In der Abstimmung haben alle anderen Fraktionen einem Rad- und Fußweg eine Absage erteilt, weil befürchtet wurde, dass man dann ja einen Radweg entlang der K12 weiterbauen müsse. Auch der Änderungsantrag der SPD, lediglich einen Radschutzstreifen auf der verbreiterten Brückenfahrbahn zu malen, fand keine Mehrheit. Die CDU, die durch ihre Fraktionsgröße ein großes Gewicht in den Beschlüssen hat, scheint keine Freundin von Radwegen zu sein.
Der Antrag wird im Umweltausschuss am 03.03. in eine neue Runde gehen. Für Interessierte sind hier ist der link zur Ausschusssitzung mit den Drucksachen: