Schwarzer Tag für Ihlwald & Ihlsee

CDU und SPD blockieren Schutzmaßnahmen

Ihlsee und Ihlwald haben für die Lebensqualität der Bürgerinnen in Bad Segeberg und die ökologische Vielfalt eine große Bedeutung. Sie sind ein Aushängeschild dafür, dass wir mit unseren Familien naturnah leben können.

In Deutschland gibt es nur noch zwei Seen, in denen Lobelie, Strandling, Brachsenkraut und andere stark gefährdete Pflanzenarten in dieser Kombination noch wachsen – der Wollingster See in Niedersachsen und unser Ihlsee.

Beide Gewässer haben eine Gemeinsamkeit: sie werden durch anliegende Wald- und Grünflächen vor Nährstoffen geschützt. Deshalb ist das Wasser noch relativ klar.

Das nährstoffarme Wasser erlaubt im Sommer einen angenehmen Badespaß im klaren Wasser und ist die Lebensgrundlage der besonderen Pflanzenwelt. Um dies langfristig zu gewährleisten, müssen Wald und Grünflächen erhalten bleiben.

Daher hat die Fraktion der GRÜNEN einen entsprechenden Antrag gestellt: Wald und Grünflächen der Stadt, die sich in der Nachbarschaft des Ihlsees befinden, sollen auch zukünftig erhalten bleiben; sie sollen also nicht in neue Baugebiete umgewandelt werden dürfen.

Dieser Antrag wurde mit knapper Mehrheit der hiesigen CDU und SPD abgelehnt. Drei Mitglieder der SPD enthielten sich.

Unsere Stadtvertretung hat zwar den Klimanotstand ausgerufen. Wenn es aber darauf ankommt, wirklich etwas für Klima- und Artenschutz zu tun, knickt die Mehrheit der Stadtvertretung ein. SPD und vor allem die CDU unterstützen den kurzfristigen Profit von ein oder zwei Investoren – auf Kosten der Lebensqualität der Mehrheit der Bürgerinnen
und zu Lasten von Klima- und Artenschutz.

Bemerkenswert ist, dass trotz mehrmaliger Nachfragen in den Ausschüssen und Stadtvertretung, CDU und SPD sich nicht trauen, sachliche Argumente zu äußern.

Es wurde lediglich vom Fraktionsvorsitzenden der CDU geäußert, man sei gegen den Antrag, um den Zugang zum Ihlwald zu gewährleisten. Was will Torben Fritsch damit suggerieren?

Es sollte eigentlich allen Stadtvertretern klar sein, dass grundsätzlich jeder Zugang zu öffentlichen und sogar privaten Waldflächen hat. Dies ist gesetzlich geregelt. Ziel des Antrages ist es ja gerade, allen Bürgerinnen auch weiterhin den Zugang zum gesamten Ihlwald zu sichern. Wir sind gegen eine weitere Ausweisung von Baugebieten die dieses verhindern würden, hier gilt es die Scheibchentaktik der letzten Jahre zu stoppen.

Außerdem ist es zumindest widersprüchlich, wenn Vertreter von CDU und SPD in den öffentlichen Teilen der Ausschüsse sich für den Erhalt des Ihlwaldes aussprechen. In den nicht öffentlichen Teilen und in der Stadtvertretung wurde vor zwei Jahren allerdings mehrheitlich der Umwandlung von mehreren 100 qm Wald zugestimmt – eine Vorrausetzung dafür, um dort bauen zu können. Mehrheitlich wurde sogar vor wenigen Wochen der Verkauf einer kleineren Waldfläche zugestimmt.

In Niedersachsen wird diskutiert, für den Wollingster See den Status als „UNESCO Weltnaturerbe“ zu beantragen. Und hier in Bad Segeberg wurschtelt man so weiter wie bisher.

Stellt sich noch wirklich die Frage, warum CDU und die Mehrheit der SPD sich gegen Klima- und Naturschutz wenden und langfristig die Wasserqualität riskieren wollen?

Fragen Sie Ihre Stadtvertreter*innen!